Achtung - spoilert zu den ersten beiden Teilen der Reihe:
Nach seinen Abenteuern auf der Larrsen ist Jack nun mit der Seehexe Sabine und einigen von Ghosts Werwölfen auf den Weg nach Yukon um dort seine neue große Liebe mit seiner ehemaligen Gefängniswächterin zusammenzubringen – dem weiblichen Waldgeist Leysa. So soll Sabine endlich mehr über ihre Herkunft und ihre eigene Geschichte und Natur erfahren. Und nachdem sie ihren alten Captain zurückgelassen haben versuchen die Werwölfe mit Jacks Hilfe zu ihrer Menschlichkeit zurückzufinden – was auf dem Weg in die Wildnis schon eine Herausforderung darstellt. Besonders nachdem auf einmal wieder der für tot zurückgelassene Ghost auftaucht, der tatsächlich dem Schiff hinterhergeschwommen ist. Er kann einfach nicht von Sabine lassen und es auch nicht akzeptieren, dass diese sich für Jack statt für ihn entschieden hat.
Nach einer anfänglichen Auseinandersetzung in San Franscisco, wo Jack seine ihm mittlerweile ziemlich entfremdete Familie besucht geht es weiter Richtung Yukon. Dabei muss Jack schnell feststellen, dass sich auf dem Weg so Einiges verändert hat und viele Beschwerlichkeiten seiner ersten Reise nun keine Rolle mehr spielen. Der Weg in Richtung Dawson führt zwar immer noch über den Fluss, aber dieser wird nun von Raddampfern befahren und so kann sich Jack diesmal auf die vorbeiziehende Landschaft konzentrieren – und muss auch nicht damit rechnen, vom Wintereinbruch überrascht zu werden. Das einzige Problem ist für ihn die Anwesenheit Ghosts an Bord des Schiffs.
Da wird das Schiff etwa 35 Meilen vor Dawson in der Nacht plötzlich angegriffen – und zwar aus dem Wasser heraus, von Wesen, die weder Jacks ungewöhnliche Sinne noch Sabines direkte Verbindung mit dem Leben im Wasser aufspüren können. Schnell sterben die Menschen an Bord und schließlich müssen sich Jack, Sabine und ihr kleines Rudel verschanzen um dann doch das Boot zu verlassen. Dabei könne sie auch einige ihrer Mitreisenden retten, unter denen sich unter anderem auch eine seltsame Jägerin namens Callie King befindet, die genau zu wissen scheint, was da vorgeht.
Als die Überlebende nach langen Kämpfen schließlich Dawson erreichen, finden sie eine Stadt im Belagerungszustand vor, denn anscheinend hat Jacks Tötung des Wendigo einige Zeit zuvor den Weg freigemacht für eine andere Art von Beutegreifer, der auf seine Art und Weise wesentlich erschreckender ist. Und so müssen sich eine Jägerin, ein angehender Autor, ein Wassergeist und ein kleines Rudel Werwölfe einem neuen Schrecken der Wildnis stellen – ohne dabei selbst ganz wild zu werden. Denn immer wieder müssen sie nicht nur gegen die neuen Gegner, sondern auch gegen Elemente ihrer jeweiligen Natur kämpfen.
Eine Feier des Lebenswillens in Gefahr, Mord und Totschlag, wie sie Jack Londons Werk immer wie-der durchziehen. Die „Vorbilder“ für die Figuren in „Der Seewolf“ finden sich auf einmal in der Wild-nis der Goldsucher wieder – und erleben dabei auch, wie sehr sich die wilden Gebiete durch menschliche Eingriffe ändern können. Schön geschrieben, mitreißend und passend illustriert wird hier ein weiteres Mal das Abenteuerwerk Londons ins Fantasy- und Horrormilieu transferiert und scheint sich dort pudelwohl zu fühlen. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. Für junge Menschen und Junggebliebene.
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